Es gibt nix Bessas als wia wos Guads! Wer mal wieder richtig Lust auf bodenständige, bayrische Schmankerl hat, muss in München zum Glück nicht lang suchen. Getreu dem Zeitgeist gibt es mittlerweile natürlich auch moderne Wirtshäuser und eine Neueröffnung jagt die Nächste, doch hier zeigen wir euch urige, klassische oder alteingesessene Wirtschaften, in denen ihr einen richtig guten Schweinsbraten (mit Kruste!), herrliche Kasspatzn und frisch gezapftes Bier bekommt. Ganz ohne Schnickschnack, einfach nur gemütlich, traditionell und lecker.
Ayinger am Platzl: Reindlessen in der Innenstadt
Was ist das Schönste am Wirtshausbesuch? Genau: gemeinsam gute Sachen essen. Im Ayinger am Platzl könnt ihr das besonders gut, wenn ihr eure Familie oder ein paar Freunde mitbringt. Dafür gibt’s nämlich eine typische altbayrische Spezialität: das Reindlessen. Miteinander schnabuliert ihr viele verschiedene Schmankerl aus dem Ofen und löscht euren Durst mit einem der sechs verschiedenen Biere der Brauerei Ayinger. Wer sein oder ihr Gericht lieber für sich allein hat, wird zum Beispiel mit den Käse-Krautspätzle mit glasierten Birnenspalten, dem altbayrischen Schweinebraten oder den Ochsenbackerln mehr als glücklich.
Mehr Infos: ayinger-am-platzl.de
Spatenhaus: uriges Wirtshaus direkt an der Oper
Im Spatenhaus ist es schwierig, sich zu entscheiden, was man zuerst sehen möchte: das tolle Essen auf dem Teller, den umtriebigen Max-Joseph-Platz oder die altehrwürdige Münchner Staatsoper. Während der Ausblick schon recht glücklich macht, machen es die feinen Speisen aus der Küche erst recht. Im Gastraum im Erdgeschoss findet ihr bodenständige Spezialitäten wie die Münchner Festtagssuppe oder das original Wiener Schnitzel. Im ersten Stock geht es eher gehoben zu, hier stehen Leckerbissen wie Seeteufel, Hirschleber oder Surf and Turf vom Grill auf der Speisekarte. Rundum gute Aussichten!
Mehr Infos: kuffler/spatenhaus.de
Hofbräukeller: Vielleicht der schönste Biergarten der Stadt
Der Hofbräukeller ist eine Institution in München. Wer am Wiener Platz in Haidhausen unterwegs ist, kann das historische Gebäude am Markt gar nicht übersehen. Seit 1892 steht es dort, wo einst die Münchner Brauer ihr Bier ausschenkten. Heute fließt das Hofbräu-Bier dort immer noch ins Glas oder den Krug und dazu gibt’s traditionell bayerisches Essen: von der Leberknödelsuppe über den Wurstsalat bis hin zur Schweinshaxe und den knusprigen Apfelkücherl im Bierteigmantel. Im Lokal oder der Bierstube sitzt ihr Drinnen schon recht schön, aber das wahre Schmankerl und Herzstück des Hofbräukellers liegt im Freien. Im wunderschöne Biergarten schmeckt die Mass und der Entenbraten noch viel besser als im Gastraum. Und das Ganze vor Sonne und Regen geschützt unter unter den alten Kastanienbäumen.
Mehr Infos: hofbraeukeller.de
Bratwurst Glöckl am Dom: Tradition trifft Prominenz
Worum es hier geht, muss nicht lang erklärt werden: natürlich um die bekanntesten Bratwürstl der Stadt! Täglich frisch nach hauseigener Rezeptur zubereitet, drehen und wenden sich die Würscht auf dem Grill über offenem Buchenholzfeuer bis sie knackig sind und sich zum Sauerkraut gesellen dürfen. Das schmeckt nicht nur uns, sondern auch einer Menge bekannter Gäste, die schon im Bratwurst Glöckl ein und aus gegangen sind … Unter anderem Romy Schneider, Karl Valentin oder der Komponist Max Reger. Die Geschichte des Wirtshauses geht immerhin zurück bis ins Jahr 1796 – es ist eines der urigsten und traditionsreichsten Wirtshäuser der Stadt.
Mehr Infos: bratwurst-gloeckl.de
Der Pschorr: eines der jüngsten Wirtshäuser direkt am Viktualienmarkt
Am Anfang der Schrannenhalle findet ihr das Pschorr, das tatsächlich erst 2005 eröffnet hat und eins der bodenständigsten Wirtshäuser Münchens ist. Historischen Schnickschnack und angestaubtes Interieur werdet ihr hier nicht finden, stattdessen gibt’s zeitgemäße Einrichtung mit massiven Eichentischen und großen Sprossenfenstern. Doch in der Küche besinnen sich Koch und Crew auf frühere Zeiten und kochen regional, nach dem Rhythmus der Natur und der Philosophie „Von der Nase bis zum Schwanz“ – es wird also das komplette Tier verwertet, zum Beispiel das Murnau-Werdenfelser Rind. Auf der Tageskarte findet ihr immer wieder traditionelle, fast schon vergessene Gerichte wie saures Lüngerl, Milzwurst, Kalbskopf oder Kronfleisch. Besonders schön sitzt es sich an warmen Tagen im Biergarten mit Blick auf das Treiben auf dem Viktualienmarkt.
Mehr Infos: der-pschorr.de
Ratskeller München: edel Speisen unter Kunstwerken
Der Ratskeller liegt mehr als mitten im Herzen der Stadt, nämlich direkt unter dem Neuen Rathaus und ist auch genauso alt. Seit 1874 werden in den gemütlichen Gewölben bayerische, vor allem fränkische Spezialitäten wie das „Bayerische Himmelsglück“ oder der fränkische Sauerbraten serviert. Die Bedienung hat immer eine passende Wein- oder Bierempfehlung parat. Besonders schön: Während der Spezialitätenwochen legt das Team den Fokus auf etwas ganz Bestimmtes, das es in vielen Variationen gibt – im Januar bspw. Grünkohl und im November widmet sich das Küchenteam der Maultasche. Wer nach dem Essen noch auf einen Absacken gehen möchte, der muss dazu nur in die dazugehörige Jean-Claude‘s Bistro & Weinbar oder in The Royal Dolores Munich Pub & Bar.
Mehr Infos: ratskeller.com
Schneider Brauhaus: Wirtshaus im Tal München
Genauso lang wie den Ratskeller gibt’s das Schneider Brauhaus im Tal, von dem viele sagen, dass hier noch traditionelle Gastlichkeit gelebt wird. Das Gasthaus in der Innenstadt ist eine Münchner Institution: Hier wurde vor etwa 150 Jahren das erste bürgerliche Weißbier gebraut und die Schneider Weisse ist bis heute die Kernkompetenz der Brauerei. Zum Kristall oder der Hopfenweisse schmeckt Spanferkel oder Schneider’s Aventinus Bierbratl. Das Highlight und die Spezialität des Hauses ist die Kronfleischküche, zu der es eine eigene Karte gibt. Jeden Tag gibt es ein anderes Schmankerl zu entdecken. Montags gib’s geschmortes Herz vom Bio Oxen, Mittwochs lasst ihr euch gebackenen Kalbskopf schmecken und am Sonntag liegen Stierhoden auf dem Grill.
Mehr Infos: schneider-brauhaus.de
Gaststätte Großmarkthalle: die beste Weißwurst in München
Wenn ihr an bayerisches Essen denkt, kommt ihr an einer Sache auf keinen Fall vorbei: dem Weißwurstfrühstück. Und wo gibts die beste Weißwurst in München? Ganz klar in der Gaststätte Großmarkthalle in Sendling. Wirt und Metzger Ludwig Wallner stellt seine Wurst, die so fluffig, leicht und flaumig daher kommt wie sonst keine Weißwurst der Stadt, jeden Tag eigenhändig und frisch her. Aber auch andere Wurstspezialitäten kommen hier in den Topf: von Wollwurst, Briesmilzwurst, Kalbsbratwürstl bis Rauchware ist für alle Wurstfans was dabei. Geöffnet ist unter der Woche von 7:00 Uhr bis 16:00 Uhr, am Samstag sogar nur bis 13:00 Uhr. Aber wer am Sonntag einen Brunch veranstaltet und seinen Gästen etwas ganz Besonders bieten möchte, kann während der Öffnungszeiten im Straßenverkauf oder in der Gaststätte Wurstwaren für zu Hause kaufen.
Mehr Infos: gaststätte-grossmarkthalle.de
Augustiner Klosterwirt: Jungschweinebraten am Fuße der Frauenkirche
Der Name verrät es schon: Direkt neben der Frauenkirche, wo heute das Wirtshaus steht, stand früher das ehemalige Augustiner Kloster: Die Geburtsstätte der Augustiner Brauerei. Das Bier wird hier natürlich bis heute ausgeschenkt und passt hervorragend zu allem, was auf der Karte steht. Wer sich zwischen Schäufele, Schnitzel, Würsten und Jungscheinebraten nicht entscheiden kann, muss das auch nicht, sondern begibt sich am besten auf eine „Reise durch die bayrische Küche“ und bekommt alles, was das Herz begehrt. Dazu bekommt ihr Kartoffelknödel, warmen Kartoffelsalat, frisches Fasskraut und Apfelblaukraut. Herrlich!
Mehr Infos: augustiner-klosterwirt.de
Georgenhof: regional und nachhaltig
Fast bekommt man inzwischen den Eindruck, nur in der Altstadt könnet ihr hervorragend bayrisch essen. Weit gefehlt! Der Georgenhof in Schwabing braucht sich hinter seinen altehrwürdigen Wirtshaus-Kameraden nicht verstecken. Gekocht wird „mit guten Zutaten und viel Liebe zum Produkt“. Die Karte ist übersichtlich, hat aber alles zu bieten was das bayerische Herz begehrt. Von Brotzeitbrettl über Schweinsbraten und Schnitzel bis hin zu vegetarischen Optionen, wie Wildkräutersalat mit karamellisiertem Ziegenkäse und saisonalem Chutney. Auch zum Frühstück geht es hier schon los mit Strammen Max, Rührei oder Obstsalat.
Mehr Infos: georgenhof-muenchen.de
Wirtshaus in der Au: München trifft Tirol
Zwischen dem Deutschen Museum und dem Gasteig liegt an einer Ecke zwischen Kastanien das Wirtshaus in der Au. Einen Ausschank gab es bereits 1901, zu dessen Gästen wohl schon Karl Valentin gehörte. 1993 eröffnete das Wirtshaus in seiner heutigen Form und tischt seitdem authentisch bayerische und südtiroler Küche auf. Neben all den typischen Gerichten, gibt’s vor allem eins: Knödel, in vielen Formen und Farben, von salzig bis süß. Sogar einen Königlich bayrischen Knödelkochkurs könnt ihr hier besuchen und von Profis lernen, wie die runden Köstlichkeiten zu Hause perfekt gelingen. Wer sich lieber vor Ort bewirten lässt, freut sich auf Biergarten, einen Jazz-Frühschoppen und die vielleicht größten Knödeln Münchens.
Mehr Infos: wirtshausinderau.de